Am 27.06.2025 hat Ende Gelände Hannover dieses Statement veröffentlicht:
„Wir, die Ende-Gelände-Ortsgruppe Hannover, haben uns entschieden, das Label „Ende Gelände“ abzulegen.
Die Aktionsformen, derer Ende Gelände sich in den letzten Jahren bedient hat, haben starke Statements gesetzt, aufgerüttelt und politische Diskurse geprägt und bereichert. In der aktuellen Situation erscheinen sie uns aber nicht mehr als sinnvolle Strategien. Wir haben Lust, neue Wege zu beschreiten. Wir möchten Platz schaffen für weitere Projekte, die den multiplen Krisen unserer Zeit kreativ begegnen und den Weg in eine solidarische Zukunft ebnen.
Einer der Grundgedanken interventionistischer Klimagerechtigkeits-Aktionen ist, dass wir uns unmittelbar mit unseren Körpern der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen in den Weg stellen. Neben beeindruckenden Bildern und einer Verschiebung dessen, was als Protestform möglich und legitim ist, soll so der unmittelbare schädliche Einfluss der jeweiligen blockierten Infrastruktur minimiert werden. In diesen Aktionen fühlten wir uns oft kraftvoll und wirksam – aber die Ernüchterung, die danach im Angesicht der trotz allem Einsatz weiter wachsenden Zerstörung einsetzte, wurde in den letzten Monaten und Jahren immer größer.
Jede Aktion musste die vorherige in Radikalität übertreffen, um die gleiche Aufmerksamkeit zu erregen. Statt von einem Krisenherd zum Nächsten zu jagen, immer wieder nur auf fatale politische Entscheidungen reagieren zu können, wollen wir langfristiger denken und in Zukunft in unserem unmittelbaren Umfeld ansetzen. Statt Brände zu löschen, wollen wir aktiv unsere Utopie aufbauen. Statt Appelle an Politiker*innen und Entscheidungsträger*innen zu stellen, wollen wir selbst aktiv werden und die Menschen um uns herum direkt ansprechen und einbinden.
Wir sind froh über die gesammelten Erfahrungen, die unseren Blick auf die Welt geformt und geschärft haben. Jetzt möchten wir neue Ansätze verfolgen.
Unser Fokus soll darauf liegen, solidarische Strukturen zu stärken und in einer kollabierenden Welt Resilienz aufzubauen. Wir wollen das bestehende System schwächen, ersetzen und abschaffen und in unserem Zusammenleben eine revolutionäre Kultur etablieren.
Jetzt setzen wir uns zusammen, werden brainstormen, tüfteln und neue Pläne schmieden.“
Social Media:
Instagram: @endegelaende_hannover
Dauerhafte Anlaufmöglichkeit:
keine Antwort, da derzeit geschlossene Gruppe